Android 11: Das bietet Googles Neuauflage des Nummer-Eins-Betriebssystems

Ab dem 13.09.2020 steht Android 11 für die ersten Geräte – traditionsgemäß der Google Pixel-Reihe und diversen Smartphones aus dem Hause Xiaomi – zum Download bereit. Mit dem Update kommen eine Fülle neuer Features, eine verbesserte (oder auch nicht) Oberfläche und weitere Optimierungen der Vorgängerversion. Wir haben die wichtigsten Neuerungen und Highlights übersichtlich zusammengestellt.

Überblick: Was steckt hinter Android 11?

Android ist Googles Smartphone-Betriebssystem und hat schon vor mehreren Jahren die bis dahin beständige Nummer eins, Apples iOS, überholt. In der elften Version, die neben „Android 11“ auch auf den Namen „Android R“ hört, steht ab sofort für ausgewählte Smartphones zum Download bereit, wobei weitere folgen sollen. Noch handelt es sich nur um eine unstabil laufende, aber wohl schon vollständige Version des Betriebssystems.

Google wünscht sich von den ersten Nutzern Feedback zu den neuen Funktionen, die Meldung von Bugs und anderen Problemchen. Zu den neuen Funktionen, soweit sie schon jetzt bekannt sind, sollen unter anderem gehören:

  • Es ist in der Corona-Warn-App nun möglich, Bluetooth auch ohne Standortverfolgung zu nutzen.
  • Für Entwickler gibt es Neuerungen bei der Anpassung ihrer Apps an die Displays kommender Smartphones.
  • Unter Android 11 soll Bluetooth, sofern es aktiv genutzt wird, aktiviert bleiben, auch wenn der Flugmodus eingeschalten wird.
  • Neue Möglichkeiten zum Datentausch zwischen Geräten.
  • Stadia-Integration von Haus aus.

Die neue Entwicklerversion: Bringt erhebliche Erleichterungen mit sich

Moderne Smartphone-Displays nehmen immer neue und vor allem verschiedene Formen an. Für Entwickler wird es durch diesen Trend immer schwerer, ihre Apps an die Bildschirme aller möglichen Geräte anzupassen – die Folge sind schlecht oder unzureichend angepasste Programme, die etwa nicht vollständig dargestellt werden. Der neue Entwicklermodus soll hier Abhilfe schaffen.

Mit ihr haben Entwickler schon bei der Programmierung die Möglichkeit, unterschiedliche Display-Typen zu simulieren und ihre App entsprechend zu testen. So lassen sich die genannten Probleme bereits im Vorfeld verhindern – unserer Meinung nach besser als die zahllosen Updates, die viele Entwickler bisher „hinterherschicken“ mussten, um ihre Apps möglichst massentauglich zu machen.

Bluetooth im Flugmodus – perfekt für alle Musikhörer

Jeder, der öfter mit Bluetooth-Kopfhörern oder Lautsprechern Musik hört, kennt es: Wird der Flugmodus aktiviert, kappt das Smartphone automatisch auch die Verbindung zum Lautsprecher. Unter Android 11 soll sich das nun ändern. Die Software erkennt, ob die Bluetooth-Verbindung aktiv ist, ob also Daten übertragen werden oder nicht. Ist ersteres der Fall, bleibt der Dienst trotz aktiviertem Flugmodus aktiv.

Wir finden das Feature mehr als praktisch. Nicht selten ist es sinnvoll, den Flugmodus zu aktivieren, aber dennoch nicht auf seine Lieblingssongs zu verzichten. Mit Android 11 wird genau diese Kombination (endlich) möglich sein!

Der Dark Mode: Künftig mit Uhrzeit-Festlegung?

Der beliebte Dark Mode, bei dem alle hellen Flächen (beispielsweise in WhatsApp oder auf YouTube) in Schwarz oder einer anderen dunklen Farbe dargestellt werden, könnte unter Android 11 eine Zeitschaltuhr erhalten. Für Nutzer bedeutet das: Sie müssen weder daran denken, den Modus zu aktivieren, noch wird der Akku über das notwendige Maß hinaus verbraucht. Dank der Zeitschaltung geht der Dark Mode zur gewünschten Uhrzeit an und wieder aus.

Die von Huawei und anderen Smartphone-Herstellern bekannten „Scrollshots“, die jeweils vom Hersteller selbst implementiert wurden, könnten nun offizieller Bestandteil der Software werden. Mit dieser Funktion haben Nutzer die Möglichkeit, lange Screenshots anzufertigen – besonders praktisch für Webseiten und WhatsApp-Chats. Der entsprechende Leak stammt aus einem Q&A mit einem Google-Entwickler.

Nearby Sharing: Das „AirDrop“ aus dem Hause Google

Mit Googles Nearby Sharing bringt der nächste Tech-Gigant aus dem Silicon Valley einen Dienst ins Rennen, mit dem der Datentausch zwischen zwei Android-Geräten in Sekundenschnelle erledigt ist. Sie kommunizieren über NFC, was die Kommunikation im Vergleich zu Bluetooth, WLAN und Co. ein gutes Stück sicherer macht.

Google Nearby Sharing ist nicht nur den Smartphones mit Android 11 vorbehalten. Auch erste Smartphones, auf denen noch das Vorgänger-OS installiert ist, können die Übertragungstechnik bereits nutzen. Wirklich massentauglich möchte Google den bislang noch recht unbekannten Dienst aber erst unter Android 11 machen.

Google Stadia Integration: Gaming für alle?

Mit Stadia hat Google im November 2019 seinen ersten eigenen Cloud-Gaming-Dienst auf den Markt gebracht. Zwar hat der Anbieter stellenweise mit diversen Schwachstellen zu kämpfen, viele wurden aber mittlerweile entfernt oder zumindest verbessert. Unter Android 11 soll Google Stadia fester Bestandteil aller Smartphones werden. Für User bedeutet das möglicherweise:

  • Zugriff auf eine umfassende Spielebibliothek mit mehreren hundert Games.
  • Für die Gaming-Session ist nur noch eine WLAN- oder 4G-Datenverbindung erforderlich.
  • Je nach Umsetzung kostenfreie oder teilweise kostenpflichtige Nutzung.
  • Möglichkeit, über den Stadia-Controller echtes Konsolen-Feeling aufs eigene Smartphone zu bringen.

Wir sind gespannt, was hier noch auf uns zukommt. Die Idee, Gaming-Dienste direkt ins Smartphone-Betriebssystem zu integrieren, finden wir zunächst interessant.

Fazit: Kein Next Level, aber viele nützliche Features

Mit Android 11 können User kein vollumfänglich neues Betriebssystem erwarten. Vielmehr hat Google an diversen Stellschrauben gedreht und einige Features implementiert, über die sich viele Kunden freuen werden. Auch wir finden, dass sich die bisherigen News nach einer interessanten Zukunft anhören. Man darf also gespannt bleiben!

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